VoIP-Telefonie: Ein Wunderkind der Telekommunikation
Publiziert am 2014/10/02 unter: Telefon24 Blog / Info
“Telefonieren Sie noch, oder „VoIPen“ Sie schon?”
Diese provokative Grundsatzfrage stellt das renommierte Verbrauchermagazin PC-Welt zur Internettelefonie VoIP (Voice over IP), die immer größere Verbreitung findet.
Ausgehend von ersten digitalen Sprachübertragungen im Arpanet 1973 bietet mittlerweile eine Vielzahl von Anbietern die Option an, über unterschiedlichste stationäre wie mobile Endgeräte IP-telefonisch miteinander zu kommunizieren. Alleine schon aus Gründen massiver Kostenersparnis sind große Netzbetreiber wie die Telekom stark daran interessiert, zeitnah so viele Telefonanschlüsse wie möglich (ausschließlich) auf VoIP umzustellen.
Der Vorreiter der VoIP-Telefonie
Seit 2004 bietet die Sofware “Skype” eine Alternative in Sachen IP-Telefonie. Im Gegensatz zum standardisierten VoIP kommt hier ein Peer-to-Peer-(P2P)-basiertes und nicht offengelegtes Protokoll zur Internettelefonie zum Einsatz. Moderne, hybride Telefonanlagen wie das Gigaset C430 IP oder SL930A bieten dem interessierten Verbraucher beide Optionen für flexible Telefonie in einem Gerät zur Auswahl an.
VoIP – wie funktioniert das eigentlich?
Im wesentlichen Unterschied zum leitungsvermittelten, klassischen Telefondienst mit ISDN- oder Analogtechnik werden beim VoIP keine Sprachleitungen mehr durchgeschaltet. Ein Internetprotokoll transportiert die ursprünglich analogen Schallwellen nun digitalisiert mittels kleiner File-Pakete zum Telefondienst-Server des Internetproviders.
Notwendig zur Herstellung einer Verbindung zu einem anderen Gesprächsteilnehmer ist eine aktuell gültige IP-Adresse dieses Teilnehmers in einem IP-basierten Netz. Der Gesprächspartner muss hier jedoch nicht zwingend ebenso Nutzer von IP-Telefonie sein oder denselben Anbieter besitzen. Das Erreichen des Gesprächspartners geschieht mittels unterschiedlicher Signalisierungsprotokolle. Neben PC, Laptop, Tablet oder Smartphone sind auch moderne Festnetztelefonanlagen mit einer optionalen Konnektivität für VoIP ausgestattet.
Was spricht für die IP-Telefonie?
Da über die Datenleitung telefoniert wird, entfallen jegliche Telefonkosten herkömmlicher Art. Schnelle Internetanschlüsse wie WLAN ermöglichen rasanten Sprachdatentransfer. VoIP überzeugt zudem gegenüber herkömmlicher Telefonie mit (überwiegend) stark verbesserter digitaler Qualität der Sprachübertragung im HD Format. Aufgrund der Tatsache, dass ein IP-Telefoniezugang nicht fest an eine physische Telefonleitung gekoppelt ist, ist VoIP prinzipiell von jedem Internet-Zugang aus nutzbar.
Zahlreiche Provider bieten die Möglichkeit, im Browser individuelle IP-Telefonie-Einstellungen vorzunehmen. Hierunter fallen beispielsweise wichtige telefonische Service-Features wie Sperren bestimmter Rufnummern oder Vorwahlen, Parallelklingeln an mehreren Telefonen oder auch Rufumleitungen. Ohne Kabelwirrwarr sind bei Anschlüssen für IP-Telefonie lediglich DSL-Kabel und Telefondose miteinander zu verbinden.
Stimmen gegen die IP Telefonie
Parallele Internet-Intensivnutzung am PC oder schwache Mobilfunkverbindungen bzw. WLAN-Überlastungen etwa bei Smartphone-Nutzung können sogar zum völligen Ausfall des VoIP führen. Öfters muss der andere Teilnehmer auch die gleiche Software bzw. Messenger benutzen, um immer erreichbar zu sein.
IP-Telefonie besitzt im Gegensatz zu analogen, schnurgebundenen Telefonen mit Notstromaggregaten bei strombedingtem Routerausfall auch keine Funktionalitätsgarantie. Mit jedem Endgerät, Dienstleister, DSL-Bandbreite, Hardwareausstattung des Gesprächspartners etc. funktioniert VoIP immer noch etwas anders. Über LANs sowie Hotspots laufende Gespräche können nicht selten auch von anderen, unerwünschten Usern des Netzwerks mitgehört werden.
Fazit
Ein wesentlichster Schwachpunkt der IP-Telefonie ist letztlich die dringende Notwendigkeit einer gesteigerten Standardisierung der VoIP-Hardware und –Software, sowie die Abhängigkeit von einer zuverlässigen Strom- und Internet-Quelle.
Benutzerkommentare
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Wilhelm
10/07/2014
2 Kommentare Alle anzeigen
Julia Selch Hallo Wilhelm, das freut uns. Haben Sie sich mittl...