ISDN oder Analog – Was macht den Unterschied?

Publiziert am 2015/01/15 unter: Telefon24 Blog / Info

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Privat oder geschäftlich steht die dringende Neueinrichtung eines Telefonanschlusses ins Haus oder Büro an. Noch immer stellen sich für leistungsfähige und komfortable Heim- oder Officetelefonie vor allem die Optionen ISDN und analog zur Wahl.

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Um gerade Unentschlossenen die Entscheidung zu erleichtern, haben wir nachfolgend einen kurzen Überblick zum allgemeinen Portfolio sowie Pro und Contra beider Kandidaten zusammengestellt.

Integrated Services Digital Network – kurz ISDN

Namengerecht übermittelt der weltweite digitale Übertragungsstandard ISDN auch Audiodaten in komprimierter Form zwischen einer Vermittlungsstelle und einem Endnutzer über mindestens 2 Kanäle pro Anschluss.

Mit der Digitalisierung gewährleistet wird sowohl ein Mehr an übermittelbaren Daten wie Konnektivität zum Internet und anderen digitalen Endgeräten bei gleichzeitig hoher Übertragungsgeschwindkeit.

Lange Zeit unbestrittener Platzhirsch in Sachen vielseitig nutzbarer Telefonanschluss muss sich ISDN mit nahezu adäquat leistungsfähigem DECT-analog sowie flexibler IP-Telefonie inzwischen leistungsstarker und günstigerer Konkurrenten stellen.

Vorteile von ISDN

Siemens Gigaset DX800APro ISDN-Anschluss spricht sicher nicht zuletzt das providerunabhängig garantierte Angebot mehrerer Ausgangskanäle – und damit die Nutzungsmöglichkeit mehrerer Rufnummern sowie verschiedener Einsatzbereiche.

Opa, Mutti und Kollegen: Mehrere personalisierte Rufnummern für ein Netzwerk mit nur einem Anschlusskauf kommen fraglos einem größeren Nutzerkreis Zuhause wie im Bürobetrieb zugute. Schnurlostelefone wie beispielsweise das Siemens Gigaset DX800A bieten den Anschluss von mehreren Mobilteilen an nur ein einziges Hauptgerät.

Besonders Stammgäste im Internet freut zweifellos eine gegenüber Analogtechnik deutlich schnellere Datenübertragung bei entsprechend rascherem Seitenaufbau. 2 Ausgangsleitungen ermöglichen hier beispielsweise simultane Nutzung von Internet und Telefonie.

Nachteile von ISDN

Hier fallen nach wie vor höhere Einrichtungs- und Nutzungskosten gegenüber der analogen Variante an. Störungsanfälligkeit, Empfangbarkeit, Sprachqualität: Samt höheren Investitionskosten kann ISDN immer weniger Vorsprung im gesamten Leistungsspektrum gegenüber analogem Empfang für sich beanspruchen.

Vom Provider häufig nur damit als zwangsweiser Vollanschluss so angeboten (!) kostet ein zusätzlicher ISDN-Vertrag monatlich rund 10 Euro extra. Hinzu kommt bei ISDN-Leitungen unvermindert ein viele Kunden zweifeln lassendes Sicherheitsmanko bei der Datenübertragung.

Analoge Telefonie allgemein

Jacob Jensen Telephone 10 DECTGrundsätzlich bedeutet ein analoger Telefonanschluss noch immer die einfachste und in der Regel günstigste Verbindungsmöglichkeit. Im Gegensatz zum ISDN-Anschluss erhält der Endkunde dabei genau eine Rufnummer zugewiesen. Aufgrund eines damit verbundenen Rechtsanspruchs auf diese Nummer kann diese quasi Exklusiv-Nummer bei Providerwechsel per sog. Portierung auch zu anderen Anbietern mit Konzession zur Rufnummervergabe für Ortsnetze mitgenommen werden.

Seit der 1998 erfolgten flächendeckenden Digitalisierung aller Vermittlungsstellen zum Endkunden können via Analoganschluss auch eine Reihe ursprünglich ISDN-exklusiver Leistungsmerkmale wie Rufnummer-Übermittlung (CLIP), Telefonkonferenz oder Anrufweiterschaltung genutzt werden.

Vorteile von analog

In erster Linie macht einen analogen Anschluss sicher immer noch sein gegenüber ISDN deutlich günstigerer Preis attraktiv. Vor allem Wenigtelefonierer und Einzelpersonen im häuslichen Bereich ohne hohen Internetzugriff profitieren hiervon deutlich.

Kaum weniger ins Gewicht fällt bei modernen Analoganschlüssen ihr ISDN-Angebot mittlerweile oft nahezu gleichkommendes Leistungsspektrum. So bietet etwa die Deutsche Telekom für Schnurlostelefone wie Kabeltelefone attraktives Internet mit DSL-Anschluss ohne verpflichtenden ISDN-Zukauf.

Nachteile von analog

Weniger als viele denken. Der Verbindungsklassiker sorgt längst mit einer Reihe moderner und leistungsfähiger Features für zeitgemäßen Telefonkomfort.

Die praktische Rufnummernsperre gehört hier ebenso längst zum Standard wie Anklopfen, Parallelruf oder Rückrufmöglichkeit bei Besetzt. Negativ ins Gewicht fällt eigentlich nur die nominelle Vergabe lediglich 1 Rufnummer bzw. Ausgangsleitung pro Anschluss sowie die fehlende Möglichkeit, bei momentaner Internutzung dann telefonisch nicht erreichbar zu sein.

Gerade jedoch für Wenigtelefonierer und sparsame Internet-User im Einzelhaushalt hat dies kaum nachteilige Auswirkungen.

Der Provider – das Zünglein an der Anschluss-Waage

00001795Arcor und O2, Vodafone oder T-Com – auch die Schwergewichte unter den Telefonnetz-Betreibern garantieren keinesfalls immer die Wahl zwischen einem ISDN- oder Analog-Anschluss.

Offerieren die Deutsche Telekom oder Alice (noch) beide Verbindungsoptionen, so bieten Versatel oder Vodafone gar keinen Analog-Anschluss mehr. Vergleichen der Anbieter lohnt auch bereits deshalb: Beliebte Leistungsmerkmale werden bei ISDN wie analog häufig alleine vom Provider bestimmt und sind zudem nicht selten kostenpflichtig.

Unser Resümee – ISDN oder analog?

Die Eingangsfrage in Sachen telefonischer Anschlusswahl beantwortet letztlich das Paket aus individuellem Kommunikationsbedarf, verwendeten Endgeräten, örtlichen Gegebenheiten sowie persönlicher Preisvorstellung.

Unter dem Strich spricht aufgrund immer weiter fortschreitender Annäherung des DECT-analogen Portfolios mit optionaler DSL-Zurüstbarkeit an das ISDN-Leistungsspektrum viel für die grundsätzlich kostengünstigere Option Analog-Anschluss. UND: Unabhängig von der Anschlussart unbedingt immer die jeweils vom Provider hierfür angebotenen Leistungsmerkmale beachten!

Ein Vorausblick

Ohne lange herumzureden: Die wohl bereits nahe Zukunft in Sachen Telefonanschluss gehört weder ISDN noch analog, sondern fraglos der für Multimedia-Anwendungen optimierten, da datenintensiveren sowie kostensparenden VoIP-Telefonie.

Zahlreiche und vielseitig via Internet abrufbare Softphone-Protokolle wie etwa das beliebte Skype erobern bereits jetzt Woche für Woche mehr Marktanteile beim Telefonieren mit Schnurlostelefon, Smartphone oder Tablet.

Signifikant hierfür ist die bereits Mai 2014 bekannt gegebene Entscheidung der Deutschen Telekom, bis 2018 alle Telefonanschlüsse auf die profitablere IP-Technologie umzustellen.

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