So, und jetzt aber ganz schnell ab ins Handball-Training!
Moment, die Sportbrille!
Ohne die bin ich mit meiner Kurzsichtigkeit völlig aufgeschmissen und kann keinen einzigen Ball fangen. Wo zum Teufel hat sich das Ding nur wieder versteckt?
Sporttasche, Badezimmerablage, Wohnzimmertisch? – alles Fehlanzeige.
Ha, gleich ein hervorragender Grund, meine erst vor ein paar Tagen gekaufte Neuanschaffung auszuprobieren.
G-tag nennt sich das Ding und verspricht wahre Wunder für notorische Schlamper wie mich. Hatte mir übrigens mein Arbeitskollege empfohlen, noch schlimmerer Chaot als ich.
Das Gigaset G-Tag im Detail
Dieses gerade mal 4 x 4 cm große Spezialteil ist laut Hersteller Gigaset darauf trainiert alle möglichen Gegenstände ziemlich schnell wieder in irgendeiner Ecke aufzustöbern.
Auf Neudeutsch nennt man so etwas Beacon oder Such-Gadget, ist aber egal, Hauptsache das Teil funzt. Das G-Tag läuft über eine Gigaset-App, die ich bereits kostenlos über den iTunes-Store auf mein iPhone 5s heruntergeladen habe. Geht auch über den Google-Store für Androids.
Jedenfalls funkt das G-tag über Bluetooth 4.0 permanent Suchsignale an das iPhone oder ein anderes blauzahn-fähiges Endgerät mit Display.
Das G-Tag installieren und aktivieren
Gott sei Dank war ich ausnahmsweise weitsichtig genug und habe bereits alle für dieses Gadget notwendigen technischen Vorkehrungen für seinen ersten Einsatz getroffen. Hoffentlich zahlt sich das jetzt auch aus.
Ich erkläre erst besser kurz, was da zu tun war. Eigentlich gar nicht viel:
- Die orangefarbene Gigaset-App auf dem iPhone vorinstallieren,
- In der G-Tag App anmelden und schon kann man seine G-Tags einzeln anmelden.
- Ich habe das kleine Plastikquadrat hierzu auf das eingeschaltete 5s-Display gelegt. Augenblicklich ist das Gadget von der App mit dem unten stehenden Scan-Button bei sich registriert worden.
- Jetzt noch abschließend irgendwie benennen – vorzugsweise nicht zu exotisch, um dann selbst wieder zu wissen, was es eigentlich war – und fertig war die Geschichte.
Laut Gigaset funktioniert das bei Bedarf auch nochmal genauso mit so ziemlich viel anderen G-tags wie man möchte.
Die Stunde der Wahrheit
Nach dem offenbar erfolgreichen Registrieren auf der App hab ich mein G-tag dann ins Brillen-Etui reingeschoben – weit genug, dass es nicht rausrutschen kann.
Ein paar wenige Minuten in der Wohnung mit eingeschaltetem iPhone samt aktivierter Such-App unterwegs, wäre ich beinahe an der Brille vorbeigelaufen: Ich hatte vergessen gehabt, dass der App kein Audio-Signal als Fundmelder spendiert worden ist.
Das Smartphone eher zufällig aus der Hosentasche gezogen, sah ich dann am Display den im Produktvideo gezeigten grünen konzentrischen Kreis im gleichfarbigen Quadrat.
Und genau das wollte ich sehen: In diesem (Erfolgs)Fall nämlich signalisiert die App – wenigstens optisch – den jetzt in unmittelbarer Nähe befindlichen Aufenthaltsort des gesuchten Objekts.
Hatte sich die Brille doch tatsächlich ganz heimtückisch zwischen zwei Zeitungen in der Essdiele verkrochen! Ein Wunder, dass das Bluetooth-Signal das halb verdeckte Etui mit dem G-tag drin überhaupt hat orten können – aber hat geklappt.
Hatte schon so meine Befürchtungen, weil in Rezensionen immer wieder zu lesen war, dass das G-Tag bzw. sein Bluetooth mit dem Suchen – und dann natürlich auch Finden – von größeren Gegenständen meist wesentlich besser klarkommt, als mit Kleinkram wie meinem Brillenetui.
Aber anscheinend Schwein gehabt! Soll den Tester-Profis zufolge auch extrem robust sein, aber ich wollte es mal lieber nicht über den Boden schmeißen, um hier die Probe aufs Exempel zu machen.
Eine digitale Saft(-aus)presse
Brille wieder da, Handball-Training (gerade noch) gesichert – aber Smartphone-Akku plötzlich fast auf Null.
Darauf hat mich beim Kauf keiner hingewiesen, dass dieser Beacon durch seine zwangsläufige Onlinetätigkeit als App ganz schön an der Handy-Batterie saugt.
Und solche Mitesser kann mein mittlerweile ohnehin extrem akkuschwaches Iphone 5s nicht so gut leiden. Technisch möglich wäre auch, das Teil über das schnurlose Gigaset-Telefon mit Bluetooth und Display online zu gehen oder entsprechend auf dem Tablet anzumelden – aber das Erstere geht nur zu Hause, und auf der Suche nach irgendetwas dauernd mit dem Tablet in der Gegend herumlaufen … ?
Aber das mit dem Akku-Anzapfen ist offenbar im Preis mit drin. Und der war nebenbei bemerkt mit knapp 20 € + kostenlosem Versand erstaunlich mickrig für ein brandneues original Gigaset-Gadget.
Bin gespannt, was ich vielleicht in ein paar Minuten schon wieder mit dem G-tag suchen muss.
Gesamteindruck und Fazit
Natürlich wollen die Leute, die mein erstes Dienst-Rendezvous mit dem G-tag hier lesen, jetzt eine klare Kaufempfehlung oder ein deutliches “Finger weg!” hören.
Ist aber gar nicht so einfach bei dem Mini-Sucher von Gigaset. Die Unterstützung, etwas Verlorenes wiederzufinden funktioniert im Großen – und das wortwörtlich – allen Testberichten zufolge ziemlich genau und schnell.
Tut was es soll
Bei kleineren Geschichten wie meinem verlegten Brillenetui bedarf es offenbar auch immer ein Wenig an Glück – was ich anscheinend gehabt habe.
Clever scheint mir auch die zusätzliche Listenfunktion der App, mit der bevor man das Haus verlässt nochmal schnell alle auf der Liste enthaltenen und später in der Arbeit oder eben beim Sport notwendigen Utensilien checken kann.
Absolut ok für das bisher Geleistete bzw. damit (angeblich) noch Mögliche finde ich auch den erstaunlich schmalen Anschaffungspreis.
Akkuschreck
Deutlich weniger ideal an an dem G-Tag ist sein ständiger Akku-Hunger durch die online zu haltende App – sonst geht gar nichts mit Suchen – und damit Finden.
Wie gehört, würde sich auch ein akustischer Suchmelder hier schnell viele Freunde machen.
Etwas durchwachsen also meine Bilanz, die sich irgendwie auch im “Befriedigend”-Gesamturteil der meisten von mir gelesen Testergebnisse des Gigaset-Gadgets wiederspiegelt.
Anscheinend wieder mal Etwas, das genialer in der Vorstellung des Herstellers als in der Praxis für den Benutzer ist. Mal schauen, wie mein Urteil nach dem nächsten Suchen mit dem Beacon ausfällt. Das Auto im Parkhaus wiederfinden – oder auch nicht – ist etwa auch so ein “Hobby” von mir.
Ich hab mir die funkende Plastik-Spürnase übrigens in leuchtend Grün zugelegt – Grün, Farbe der Hoffnung – ihr wisst schon.
Benutzerkommentare
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Eine interessante Beschreibung für ein durchaus brauchbares Gadget. Was die Akkuauslastung anbetrifft, denke ich, dass es durchaus nicht unbedingt in direktem Zusammenhang mit diesem Gadget zu bringen ist. Vielmals sind die (meisten) Smartphones, was die Akkuleistung anbetrifft, leider etwas schwach “auf der Brust”, was durchaus mit der Grösse der verbauten Akkus in Zusammenhang stehen dürfte. Besonders, wenn man viele Apps installiert hat, leidet darunter auch die Akkuleistung- diese Erfahrung mache ich auch Tag für Tag mit meinem Samsung Galaxy S4. Da hilft eigentlich nur, das Smartphone in der Mittagspause aufzuladen, damit man später wieder genug “Saft” hat.
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Andy Eine interessante Beschreibung für ein durchaus b...