Verbessern Bluetooth Headsets die Sprachqualität am Mobiltelefon?

Bluetooth Headsets – mehr Sprachqualität am Mobiltelefon?

Rauschen, Krachen, Aussetzer: Häufig lassen schnurlose Bluetooth-Headsets bei der Gesprächsqualität zum Telefonieren doch sehr zu wünschen übrig.

Der clevere Kurzstrecken-Analogfunk Bluetooth bietet hiermit ausgestatteten Hörer-Mikro-Kombis zweifellos eine Menge von Vorteilen – eigentlich auch hinsichtlich ihrer Klangoptimierung für kompatible Schnurlostelefone. Nur kommen diese Vorteile für seinen Benutzer nicht immer in gleicher Weise zum Tragen.

Wir möchten dieses viel diskutierte Thema deshalb ein wenig genauer unter die Lupe nehmen.

Fehlende Standards

Das zum Empfang von Bluetooth verwendbare Frequenzspektrum ist mit europaweit 2.4GHz 15M genau definiert. Umso weniger gilt dies jedoch für die jeweilige technische Bluetooth-Spezifikation innerhalb damit ausgestatteten Geräte – und damit ärgerlicherweise auch für Bluetooth-Headsets.

Plantronics, Jabra oder Logitech: Bereits oft innerhalb ein- und derselben Serie eines einzigen Herstellers kann es erfahrungsgemäß zu unterschiedlichen Soundresultaten innerhalb nahezu identischer Telefonieumgebungen kommen. Seltsamerweise durchdringen manche Bluetooth-Headsets dicke Betonwände, wohingegen kategoriegleiche Produkte bereits wieder an merklich dünneren Wänden scheitern.

Erschwerend hinzu kommt eine eine alles andere als einheitliche Bauweise der mit dem Headset verbundenen Schnurlostelefone. Umgebungsveränderungen – soweit im Einzelfall eben möglich – können schlagartig zu einer Verbesserung der audiblen Übertragungsqualität am Headset führen.

Vorteil Over-Ear

Gegenwärtig präsentiert sich der Großteil hochwertiger Bluetooth-Headsets in monauraler Ausführung mit On-Ear- oder Over-Ear-Trageform. Vielen Käuferurteilen zufolge unterstützt besonders letztere Headset-Gestaltung eine sehr gute Hörqualität beim Telefonieren dank akustisch wirkungsvoller Positionierung des Mikrofonarms in Mundnähe.

Wenig Einfluss scheint hierbei die meist gegebene Mikrofonwahl zwischen Noise Cancelling- oder Voice Tube-Ausführung zu haben. Modelle mit dem Versuch, auch das Mikrofon der allgmeinen Kompaktheit halber möglichst nahe am Ohr anzubringen, geht aufgrund dadurch bedingten Kapazitätsverlustes nicht selten zu Lasten des Gesprächspartners am anderen Ende der Leitung.

“Schuldiger” ist hier freilich nicht Bluetooth, sondern der klangmindernde Designwunsch des Herstellers.

Schwachpunkt Soundkarte

Per USB-Stick ist das Kabellos-Headset schnell ans Telefon angeschlossen, das in der Regel mitgelieferte Ladegerät sorgt bequem für die nötige Stromversorgung per Akku.

Mit Bluetooth-Feature versehene Headsets erhöhen die Mobilität ihrer Benutzer schlagartig. Bei idealen Voraussetzungen gilt dies auch für die Klangqualität beim Freisprechen am verbundenen Schnurlostelefon-Mobilteil. USB-Bluetooth-Headsets besitzen standardmäßig eine integrierte Soundkarte, was u. a. den Vorteil eines Betriebs an PCs auch ohne Soundkarte bietet.

Erfahrungsgemäß reicht die Soundqualität der Soundchips auch von Bluetooth-Headsets allerdings nicht an die Performance wirklich guter Soundkarten heran. Dieses Manko macht sich beim Einsatz reichweitebeschränkter Schnurlostelefone nicht zuletzt bei zunehmender Entfernung vom Sender bemerkbar.

Weniger Reichweite praktisch garantiert

Je weiter entfernt, desto schlechter: Auf diesen kurzen Nenner lässt sich das Klangverhalten eigentlich aller Bluetooth-Headsets in puncto Reichweite bringen. Gültig auch für Bluetotth-Headsets existiert für den Kurzstreckenfunk eine Klassifizierbarkeit in 3 unterschiedliche Reichweiten bis maximal 100 m bei (produktspezifischen!) Idealbedingungen.

Grafisch veranschaulicht zeigt sich der Signalabfall mit steigender Entfernung vom Sender bzw. Telefonbasis in allen 3 Begrenzungsbereichen fast gleich linear ansteigend. Bedeutsamer Faktor für die Qualität der Soundübermittlung per Bluetooth sind hierbei zudem die lokalen Gegebenheiten in Gestalt schnell hinderlicher physischer Störfaktoren wie etwa Beton- und Stahlkonstruktionen oder ungünstige Raumausstattung.

Negative Auswirkung für die Klangübetragung besitzen zudem extern störende Strahlungsquellen wie nahe gelegene Funktürme oder WiFi-Netzwerke.

Klangqualität hin oder her – bei Empfindlichkeit gegen Elektrosmog bzw. Strahlungen – wie beim strombedürftigen Bluetooth unvermeidbar – sollten Headset-User im Zweifelsfall auf die erheblich emissionsärmere Kabel-Variante zurückgreifen.

Fazit

Die eingangs gestellte Frage: “Verbesserung Sprachqualität am Schnurlos-Handgerät via Bluetooth?”, kann somit: “Ja, unter (idealen) Umständen” beantwortet werden. Absolut verlässliche Prognosen bezüglich Soundoptimierungen sind vorab seriös nicht zu leisten.

Die Übertragungsqualität von Bluetooth-Headsets ist hierzu von einer zu großen Anzahl externer wie interner Faktoren bei der jeweiligen Telefonie-Situation abhängig. Zumal bei häufig wechselnder Gesprächsumgebung sowie mit unterschiedlich verwendeten Telefonen empfiehlt es sich, verschiedene Bluetooth-Geräte probeweise heranzuziehen.